Die Ballistik
Wer an seiner Wurftechnik arbeitet, muß beim Dart anfangen. Darts unterliegen der Ballistik und fliegen immer auf der Flugbahn des Schwerpunkts. Daher muß man diesen zuerst finden. Dazu legt man den Dart auf einen Finger und verschiebt ihn solange, bis der Dart ohne festzuhalten liegen bleibt.
Hat man einmal das Gleichgewicht des Darts gefunden, so ändert sich dieser nicht mehr, solange der Aufbau des Darts nicht verändert wird. Bei dem Wechsel auf andere Flights, Schäfte oder Spitzen kann sich der Schwerpunkt verschieben, was sich dann auch wieder auf die Flugbahn auswirkt. Hierbei sind sowohl Form, wie auch Länge und Gewicht des Zubehörs wichtig.
Der Flight des Darts stabilisiert die Flugbahn des Darts und sorgt für den Auftrieb. Er ist mit Flugzeugflügeln vergleichbar. Es bauen sich kleine Luftpolster aus, welche den Dart länger in der Luft halten. Nachdem der Dart die Hand verlassen hat, ist es normal, daß der Dart in der Luft wackelt. Erst nach einigen Zentimetern stabilisiert sich seine Flugbahn. Je schneller und fester der Dart geworfen wird, umso eher stabilisiert sich der Dart auch. Dies erhöht die Trefferchance.
Die Körperhaltung
Nehmen wir uns der Körperhaltung von unten nach oben an:
Der Stand des Dartspielers muß möglichst natürlich und bequem sein. Hierdurch ist der Spieler lockerer, kann sich besser konzentrieren und hat dazu auch noch mehr Spaß beim Spiel. Die Körperhaltung ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Wichtig ist dabei nur, stabil zu stehen und zu treffen. Der Rest ist individuell. Die folgenden Ausführungen hierzu sind aus unserer Erfahrung und entsprechen der Lehrmeinung der Fachliteratur.
Die Füße sollten von der Breite her immer vor dem Board stehn. Der vordere Fuß (gleiche Seite, wie die Wurfhand) steht ungefähr im 45 Grad Winkel zum Board, der andere Fuß parallel oder leicht abgewinkelt dahinter, mit einem Abstand von mindestens ½ Schulterbreite. Das Gewicht sollte leicht auf den vorderen Fuß verlagert sein. Wichtig ist es dabei stabil und sicher zu stehen. Das Standbein (vorne) muß durchgestreckt sein, aber spannen Sie sich nicht an, nur durchstrecken.
Der Oberkörper muß aufrecht sein, mit den Schultern senkrecht zum Dartboard. Ein leichtes Vorbeugen verkürzt den Abstand zum Ziel, wodurch das Zielen vereinfacht wird.
Der Wurfarm stellt die Verlängerung der Schulterlinie dar, und der Dart sollte in Augenhöhe gehalten werden. Hierbei sind extreme Verdrehungen der Schultern oder des Arms zu vermeiden. Der Unterarm und der Oberarm bilden einen rechten Winkel. Der andere Arm hält die restlichen Darts und übergibt sie der Wurfhand so, daß die Wurfposition möglichst nicht verlassen wird.
Die Handstellung ist aufrecht und so, daß der Dart sich über dem Unterarm befindet. Die Finger halten den Dart umschlossen. Dazu gibt es verschiedene Varianten: Grundsätzlich hält den Dart von unten der Daumen fest. Dieser liegt direkt hinter dem Schwerpunkt des Darts. Nun können von oben zwei oder drei Finger den Dart stabilisieren. Der Zeigefinger liegt dabei grob über dem Daumen. Möglich ist es auch, daß der Mittelfinger den Dart aufliegen läßt. Üben Sie keinen oder nur sehr wenig Druck auf den Dart aus. Wichtig dabei ist immer, daß die Dartspitze waagerecht in der Hand liegt. Die richtige Fingerstellung ist gefunden, wenn der Dart angenehm in der Hand liegt und das anvisierte Ziel getroffen wird.
Der Dartpfeil
Dartpfeile und Zubehör gibt es in einer schier unübersehbaren Auswahl. Ein komplettes Set Dartpfeile besteht aus drei einzelnen Darts, denn pro Runde hat der Spieler bei den am häufigsten gespielten Spielvarianten drei Würfe zur Verfügung. Beim Kauf seines Dartsets hat man die Qual der Wahl. Das Angebot an Formen, Mustern und Materialien ist reichhaltig. Zu kaufen gibt es entweder komplette Sets, oder man setzt sich seine Darts aus Einzelteilen individuell zusammen.
Die Flights
Wichtig bei Flights ist selbstverständlich, neben dem optischen Eindruck natürlich, die gesamte Fläche, die die Aufgabe hat den Dart im Flug schnellstmöglich so zu stabilisieren, daß die Dartspitze zum Ziel zeigt. Dieses schnelle Stabilisieren wird umso schwieriger, je schwerer der Dart, je kleiner die Fläche des Flights und je schlechter die Wurftechnik ist.
Wer an seiner Wurftechnik arbeitet, muß beim Dart anfangen. Darts unterliegen der Ballistik und fliegen immer auf der Flugbahn des Schwerpunkts. Daher muß man diesen zuerst finden. Dazu legt man den Dart auf einen Finger und verschiebt ihn solange, bis der Dart ohne festzuhalten liegen bleibt.
Hat man einmal das Gleichgewicht des Darts gefunden, so ändert sich dieser nicht mehr, solange der Aufbau des Darts nicht verändert wird. Bei dem Wechsel auf andere Flights, Schäfte oder Spitzen kann sich der Schwerpunkt verschieben, was sich dann auch wieder auf die Flugbahn auswirkt. Hierbei sind sowohl Form, wie auch Länge und Gewicht des Zubehörs wichtig.
Der Flight des Darts stabilisiert die Flugbahn des Darts und sorgt für den Auftrieb. Er ist mit Flugzeugflügeln vergleichbar. Es bauen sich kleine Luftpolster aus, welche den Dart länger in der Luft halten. Nachdem der Dart die Hand verlassen hat, ist es normal, daß der Dart in der Luft wackelt. Erst nach einigen Zentimetern stabilisiert sich seine Flugbahn. Je schneller und fester der Dart geworfen wird, umso eher stabilisiert sich der Dart auch. Dies erhöht die Trefferchance.
Der Wurf
Nun zielen Sie mit dem Dart auf ein bestimmtes Ziel. Werfen Sie den Dart nun in Richtung des Zieles, aus dem Unterarm heraus. Nach dem Wurf versuchen Sie mit dem Zeigefinger auf das Ziel zu zeigen (direkt aus der Wurfbewegung heraus!). Dies beschleunigt den Dart und hilft Ihnen die Hand während des Wurfs ruhig zu halten. Folgendes können Sie ändern, wenn der Dart nicht das gewünschte Ziel erreicht hat:
• Der Wurf liegt zu hoch: den Dart später loslassen, oder die Spitze des Darts herunternehmen.
• Der Wurf liegt zu tief: den Dart früher loslassen, oder die Spitze des Darts hochnehmen.
• Der Wurf liegt zu weit seitlich: Bringen Sie das Handgelenk in eine Linie mit dem Unterarm, halten Sie die Schulter ruhig. Korrigieren Sie die Fußstellung
• Der Dart trudelt: Prüfen Sie die Festigkeit der Einzelteile des Darts. Ändern Sie die Fingerhaltung. Fester Werfen.
• Der Dart steckt locker im Board oder fällt heraus: Strecken Sie beim Wurf den Arm. Fester Werfen. Kontrollieren Sie die Spitze des Darts
Noch ein Tip: Wenn das Ziel durch andere Darts verdeckt ist, gehen Sie einfach einen Schritt zur Seite, dann ist das Ziel wieder frei. Viel Erfolg und denken Sie daran: Jeder hat seinen eigenen Wurfstil und seine eigene Körperhaltung. Der Rest ist Übung.
Die Dartgeschichte
Angefangen hat alles um die Jahrtausendwende, als die Angelsachsen gegen die Normannen um das britische Reich kämpften. Den tapferen Langbogenschützen machte das typisch naß-kalte englische Wetter zu schaffen. Kein Wunder, versuchte man in den Pausen Unterschlupf in einem der nahe gelegenen Wirtshäuser zu finden. Und Pausen machen erfinderisch. Um der immer heftigeren Langeweile Einhalt zu gebieten, und gleichzeitig die eigene Fähigkeit im Umgang mit Waffen zu demonstrieren, nahmen die Schützen abgebrochene Bogenspitzen und warfen sie auf die Böden umgestürzter Fässer. Mit der Zeit kam dem ganz Findigen die Idee, die Flugbahn seiner Spitze zu stabilisieren.
Dafür nahm er die Hutfeder seines Baretts und der Flight war erfunden. Um einander besser vergleichen zu können, wurde der Faßboden in 20 Felder unterteilt. Das Zentrum, der Bull, wurde dabei extra markiert. Laut Chronik nahm der Zimmermann Brian Gamlin aus Bury/Lancashire 1896 die heute noch gültige Anordnung des Zahlenrings vor. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die ersten 180iger Spiele in der Zeitung veröffentlicht.
1973 wurde die British Darts Organisation aus der Taufe gehoben und es gab einen unerwarteten Dart-Boom in Europa, der sich bis Mitte der neunziger Jahre auf Steel-Dart beschränkte. Doch mit der Computerwelle entstand das Electronic-Dart. Zuerst nur in Amerika bekannt, wurde es auch wenig später in Deutschland eingeführt. Organisiert vom American Darts Verband Deutschland, hat dieser neue Sport so an Bedeutung gewonnen, daß er selbst von den überzeugtesten "Steel-Darter" nicht mehr ignoriert werden konnte
" Wieso kann ich den Pfeil nicht mehr loslassen "
Vor einigen Jahren schrieb in der britischen Zeitschrift DartsWorld mal ein Profi, wie er sich von Dartitis kuriert hat, in dem er immer ein Streichholz vorweg warf, also quasi "4 Darts" warf. Erstens kommt das Streichholz nicht am Board an, zweitens wenn es ankäme, kann es nicht stecken, deshalb (ganz wichtig) öffnet es die Hand leichter. Innerhalb eines Vierteljahres hat dieser Profi (Namen vergessen, sorry) es von totaler Dartitis wieder in die Profiszene zurück geschafft. Die einzig negative Begleiterscheinung wäre, das man nach einer halben Stunde oder so erst mal alle Streichhölzer wieder aufsammeln muss, aber wenn's hilft, ist es das doch wert, oder? Viel Glück beim Versuch.
Jo jo...ein ganz übles Problem.
Trifft aber alle. Zb. Bristow.
Manchmal scheint so ein Darterfolg den
Anspruch an die eigene Leistung dermassen
zu steigern das nix mehr geht. Ich muss da meinem Vorredner rechtgeben. Entspannen und vor allem nicht mit der grossen Erwartungshaltung an das Board gehen. Von toki kam der Spruch: 'Watch your target'.
Das sagt eigentlich alles. Denk nur an das Ziel. Nicht, ob Du es wirklcih treffen wirst. Nicht, ob Du den Gegner besiegen wirst. Versuch nur an das Ziel zu denken.
Zugegebenermassen fällt mir das auch manchmal schwer. Zb. wenn ich irgendeinen Unsympaten unbedingt weghauen will. Dann klappt es meistens nie und spiel meine schlechtesten Darts. Ach ja: Training mit einem Dartrainer bringt auch was.
Ich hoffe Du triffst bald wieder und der Kopf wird klar.
Die belächelte DartmackeIch möchte noch mal darauf hinweisen das meine Texte gerne verwendet oder kopiert werden dürfen , aber dann fairer Weise bitte auch meine Internetseite www.Ligadart.de oder mein Name erwähnt werden sollten. Jetzt nehme ich mir endlich Zeit und schreibe , wie versprochen , meine Erfahrungen und persönlichen Einschätzungen zum Thema Darteritis / Dartitis der sogenannten Dartkrankheit nieder. Ich hoffe damit meinen kleinen Beitrag zuleisten , dieses oft belächelte Problem etwas bekannter werden zu lassen und vor allem einigen Betroffenen von euch helfen zu können. Nachdem 1998 das erste Mannschaftsmitglied an Dartitis erkrankte , begann ich mich mit dieser Krankheit auseinander zusetzen. Auf vielen Turnieren und einigen Ligaspielen , lernte ich weitere Betroffene kennen und merkte schnell das es ein ernstes Problem sein musste. Es wurden viele Gespräche geführt und viele Erfahrungen ausgetauscht. Im Jahre 2000 erkrankte ein weiteres Mannschaftsmitglied an Dartitis und wir machten uns Gedanken, und begannen das Problem bei der Wurzel zu packen. Wir machten kleinere Fortschritte und konnten auch schon ziemlich gut mit dieser Krankheit leben und vor allem weiterspielen. Als dann mein Bruder 2001 , nach seinem Erfolg auf den Berlin Open , auch noch an Dartitis erkrankte , war ich mit meinen Erfahrungen soweit , das wir ihn heute zu fast 100% kuriert haben. Ich wurde oft von Betroffenen als Ansprechpartner in Anspruch genommen und beschäftige mich nun schon sehr lange mit diesem Problem. Es wurden viele Spiele verloren , viele dumme Kommentare musste man als Mannschaft ertragen: „Warum lässt der den Pfeil nicht einfach los ?“ oder: „Der gehört doch in die C-Liga , warum stellt Ihr den auf ?„ . Natürlich sind auch viele Pfeile vor Frust zu Bruch gegangen und über das persönliche Wohlbefinden der betroffenen Spieler reden wir am besten gar nicht.In meiner ersten kleinen Geschichte „Der Weg zu Ruhm und Reichtum“ hatte ich ja schon kurz erwähnt wie Dartitis entsteht und wie man sie erkennt. Diesmal gehe ich etwas genauer darauf ein. Einen Dartspieler der Dartitis / Darteritis hat , erkennt man daran , das dieser an der Linie steht den Pfeil hält, zielt , wirft. Jedoch nach dem Wurf den Pfeil immer noch in der Hand hält und leise Flüche ausstößt. Das klingt jetzt zwar ziemlich lustig, doch für die Betroffenen ist es eine Katastrophe , da es dagegen kein wirklich gutes Mittel gibt. Auch bekommen die Betroffenen keinerlei Hilfe , weder im Internet und schon gar nicht bei Ihrem Hausarzt. Man kann diesem Problem nur alleine und mit sehr viel Geduld und Disziplin zu Leibe rücken. Dartitis kann jeden der Dart etwas intensiver und mit einer gewissen Ehrgeizigkeit spielt treffen, niemand ist davor sicher. Es tritt allerdings in den meisten Fällen erst auf , wenn sich ein gewisses Level bei dem Spieler eingestellt hat. Aber auch das ist nicht bewiesen und nur meine persönliche Meinung. Dartitis äußert sich immer mit den selben Symptomen und verläuft bei allen Betroffenen ähnlich. Nach einem gewissen Glücksgefühl, zum Beispiel einer guten Saison oder einer guten Platzierung in einem Turnier, ist die Erwartung ziemlich hoch und das Selbstvertrauen natürlich auch. Meistens spielt der Spieler über Jahre sehr konstant einen guten Dart , bis plötzlich (meist privat oder im Beruf) etwas unvorhersehbares eintritt, was die Psyche des Spielers belastet. Bei Eric Bristow (wohl der berühmteste Dartspieler der von Dartitis betroffen war) traten die Symptome so plötzlich auf , das er während eines Turniers , nämlich den Swedish Open 1987, völlig überraschend den Pfeil nicht mehr loslassen konnte. Er schaffte es nach 3 Jahren wieder auf Platz 1 in der Weltrangliste. Wobei er nie wieder so gut wurde wie früher.Man steht also wieder am Board und wirft seine Pfeile, schnell wird sich eingeredet wie schlecht man heute wirft und übt so einen gewissen Druck auf sich und seine persönliche Leistung aus. Bei allen Betroffenen die ich kenne, traten dann immer persönliche Probleme auf, über die einige aber aus persönlichen Gründen am Anfang nicht reden wollten oder diese beim Dart abzuschalten versuchten. Was übrigens ziemlich gefährlich und eben in dieser Sportart völlig unangebracht ist. Rennt ein Jogger bei Problemen 2,3 oder 4 Runden mehr um den Block , ist das bei einer Sportart die mit dem Kopf entschieden wird völlig falsch .Wie ich bei verschiedenen Spielern miterleben konnte oder gelesen habe , gibt es keine eindeutigen Auslöser. Bei einem kommt das Problem schon nach einem Jahr , ein anderer spielt mehr als 10 Jahre einen klasse Darts und lässt dann plötzlich den Pfeil nicht mehr los. Es gibt allerdings auch andere Theorien. John Lowe „Old Stoneface“ sagte mal in einem Interview auf die Frage ob er jemals Probleme mit Dartitis hatte: „ Nein, ich hatte fast alles, aber keine Dartitis. Ich denke es liegt daran dass ich einen sehr rationalen Wurfstil habe. Ich hole aus und werfe in einer Bewegung. Wenn du dir die Spieler anschaust die Dartitis haben, dann haben die meisten mehrere Bewegungen bevor sie den Dart loslassen (meist zwei bis drei mal nach vorne). Eric Bristow ändert sogar während des Wurfes den Griff. Das ist aber nur meine Meinung zum Thema Dartitis, aber ich glaube wirklich das es daran liegt.“Trotzdem sind sich alle einig das der Hauptauslöser vom Kopf her kommt. Vielleicht gibt es wirklich einen komplizierteren Wurfstil mit dem ein Spieler anfälliger für Dartitis ist als mit einem anderen weniger komplizierteren. Dartitis taucht nicht völlig unangekündigt auf ,es gibt kleine Vorboten die diese Krankheit ankündigen. Ich nehme mir einfach mal das Recht heraus und rede hier von einer Krankheit , ich hoffe , es fühlt sich dadurch keiner verletzt. Es fällt den Betroffenen zum Anfang einfach nur etwas schwerer den Pfeil auf ein bestimmtes Segment zu werfen. Oder sie werfen scheinbar ganz normal und der Pfeil geht ganz unkontrolliert ziemlich weit nach unten. Beispielsweise ein auf die 3fach 20 gezielter Wurf geht in die doppelt 3 oder ähnliches. Bei meinem Bruder konnte ich beobachten , das sich bei ihm die Dartitis durch hüpfen und anschließendem Übertreten der Linie ankündigt. Das Phänomen beim Dart ist es , das nicht der Wurfstil oder das Stehen an der Linie entscheidend sind , sondern einzig und alleine der Kopf über Triumph oder Niederlage entscheidet. Er alleine bestimmt, wann die Hand den Pfeil loslässt und somit wo der Pfeil auf dem Board einschlägt. Nun steht man also am Board und hat einen dieser seltsamen Tage , den Erfolg der letzten Zeit im Hinterkopf und wirft auf diese komische Scheibe an der Wand. Und irgendwie ist man von sich anderes gewöhnt und trifft einfach nicht das was man treffen möchte. Kommen jetzt noch private oder berufliche Probleme hinzu , ist der perfekte Nährboden für Dartitis gegeben. Meistens vergisst man auch bei Problemen im Umfeld das Darten und stellt sich erst nach einer gewissen Pause wieder an das Board. Dann ist es ja auch völlig normal , das es einer gewissen Trainingsphase bedarf , bis die alte Form wieder erreicht ist. Nun muss sich der Spieler nur noch dermaßen hineinsteigern , das er völlig verkrampft und mit Gewalt den gewohnten Erfolg herbeizuzwingen versucht. Irgendwie startet dann automatisch ein Teufelskreis der bei allen Betroffenen , die ich kenne , gleich aussieht. Man redet sich ein , schlecht zu sein , versucht mit Gewalt aus dem angeblichen Formtief herauszukommen und verkrampft immer und immer mehr. In diesem Moment muss im Kopf etwas seltsames ablaufen. Durch das starke Konzentrieren schaltet , meiner Vermutung nach , das Gehirn in den Lernmodus , und vergisst ganz einfach den exakten vorher millionenfach praktizierten Bewegungsablauf für einen ordentlichen perfekten Wurf. Es nimmt wahrscheinlich Teile des verkrampften Wurfes an und verbindet diese miteinander. Das führt dann zu diesen komischen Würfen oder im schlimmsten Fall weiß das Gehirn gar nicht weiter und stoppt die Bewegung einfach. Hier greift dann auch die Theorie von John Lowe das Spieler mit komplizierten Wurfstil schneller dazu neigen , an Dartitis zu erkranken. Es gibt mehrere Methoden , diesem Phänomen etwas entgegen zu werfen. Man sollte sich allerdings im klaren sein , das wenn man einmal davon betroffen ist / war immer wieder gefährdet ist , erneut an Dartitis zu erkranken. Um wirklich effektiv etwas dagegen unternehmen zu können , sollte man sich über einiges im klaren sein. Es geht auf keinen Fall von heute auf morgen , etwas Geduld und auch die nötige Ruhe (pausieren des Ligabetriebs) sind absolute Pflicht. Oberstes Gebot ist es den Kopf frei zubekommen. Dazu sollten auch sämtliche Probleme im privaten Bereich aus der Welt geschafft werden. Ist dieses nicht möglich , sollte mit dem Darten unbedingt pausiert werden. Bis zumindest eine Besserung der „inneren Ruhe“ eingekehrt ist. Mögliche Auslöser sind Beispielsweise Geldsorgen , Trennung , Existenzängste oder ähnliches. Sind alle privaten Probleme erkannt und aus der Welt geschafft , kann mit dem Training begonnen werden. Meine Erfahrungen zeigen , das die ersten Versuche am besten gelingen , wenn man absolut ungestört und möglichst alleine an einer Dartscheibe steht. Wir benutzen , wenn möglich eine Scheibe , da wir diese nach belieben umhängen können. Wichtig ist es das man den Ernst des Spiels und vor allem den persönlichen Druck aus dem Spiel herausbekommt. Eric Bristow hat durch mehrere kleine Tricks die Oberhand über Dartitis gewonnen. Er spielte völlig zurückgezogen in der elterlichen Garage alleine auf eine Steeldartscheibe , nicht einmal seine besten Freunde durften ihn stören. Was er alles getan hat um die Krankheit zu überwinden , ist nicht bekannt. Nur einen Trick hat er verraten. Er stellte seine Steeldartscheibe auf den Fußboden , um nicht in irgendeinen Leistungsdruck zu verfallen. Und warf einfach seine Pfeile ohne großen Druck auf die Scheibe. Nach und nach hängte er sie etwas höher, bis er irgendwann wieder auf der normalen Höhe angekommen war. Aber auch da legte er noch immer keinen großen Wert auf das Treffen hoher Score , sondern achtete darauf das er die Sache nicht zu ernst nahm. Aus Familienkreisen (mein Bruder war auch betroffen – Berliner Jugend Meister 2001) weiß ich , das es damit alleine noch nicht getan ist. Ratsam ist es , anschließend langsam ohne großen Druck in der Öffentlichkeit zu spielen , zum Beispiel in einer Kneipe in der das Niveau nicht sehr hoch ist. Trotzdem sollte auch hier nicht das Gewinnen im Vordergrund stehen , sondern einfach nur das Genießen einen flüssigen Pfeil werfen zu können. Auch das Trinken von 1 oder 2 Bierchen kann Wunder vollbringen , sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Falls man nicht der Kneipentyp ist , kann man auch mit einem guten Freund zusammen spielen und den Schwerpunkt des Abends auf ein gutes Gespräch legen , um die Atmosphäre locker zu halten. Es gibt noch mehrere Methoden die alle auf dem selben Aspekt basieren , dem Gehirn einen anderen Weg zu zeigen. Bekannt ist auch die Streichholznummer , die in meinen Augen eigentlich nur lustig ist. Da das keine Lösung sein kann , den Dartautomaten mit Streichhölzer zu beschmeißen. Denn die meisten Wirte zeigen dafür kein Verständnis und auch brandschutztechnisch ist das nicht zu verantworten. Auch das Umstellen des Wurfarms vom rechten auf den linken Arm ist keine wirkliche Lösung. Ein Mannschaftsmitglied von mir dominierte nach einem Jahr jedes Faschingsturnier (wird mit links geworfen). Aber mit rechts ging selbst nach dieser Zeit nichts. Einen ähnlichen Effekt wie das auf den Boden stellen der Dartscheibe , hat das Verändern des Abstandes zum Board , was eine Alternative darstellt , falls nur ein Automat zur Verfügung steht. Auch ein Abhängen der Scheibe durch eine Zeitung verspricht diesen Effekt und könnte Erfolg haben. Aber vergesst nie, es sind nicht die Methoden die euch heilen , sondern eure persönliche Einstellung zu diesem Problem. Euer Kopf muss verstanden haben , das es an ihm liegt. Seid euch im klaren , das Ihr das Dartspielen in einer gewissen Weise neu erlernen müsst. Vielleicht ist es wirklich ratsam den Wurfstil etwas genauer unter die Lupe zunehmen , und diesen im schlimmsten Fall in einen einfacheren umzustellen. Jedenfalls solltet ihr eine gesunde Mischung aus Selbstvertrauen und Übermut haben , um nicht über eure Grenzen zu schießen und somit anfällig für Dartitis zu werden. Ich habe euch einen kleinen Trainingsplan zusammen gestellt mit dem ich gute Erfahrungen sammeln konnte. Habt Geduld und nehmt euch Zeit , lieber lasst noch eine Saison ausfallen und kommt dann erst ins Ligaleben zurück. Ein Rückschlag ist schnell wieder erreicht und dann immer schwerer zu kurieren. Ich wünsche euch viel Glück , hoffentlich konnte ich euch etwas helfen. Allzeit Good DartsKarsten Jaffke
Trainingsplan
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Überlege wann Dartitis, speziell das erste verdächtige Zucken, zum ersten Mal bei dir aufgetreten ist und was in deinem privaten Umfeld in dieser Zeit passierte.
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Stelle das Problem ab ! Wenn dies nicht möglich ist , versuche mit dir ins Reine zukommen.
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Suche dir einen ruhigen abgelegenen Ort zum trainieren , wo dich keiner stört und du völlig alleine bist. Besorge dir billige und vor allem einfache Dartpfeile , gute Erfahrungen habe ich mit Gummipfeilen aus der Kneipe gemacht.
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Nun hängst du dein Board von der Wand und stellst es auf einen Stuhl.
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Entspanne dich , vergiss deinen Leistungsdruck und deine Dartvergangenheit , werde dir darüber im klaren , das deine Probleme einzig und alleine von deinem Kopf herkommen.
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Werfe nun ganz entspannt deine Gummipfeile auf das viel zu niedrige Board. Achte nicht auf das was du triffst und vor allem ziele nicht ! Nach 5 Minuten werfen , machst du kurze Pausen.
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Übertreibe es nicht gleich zum Anfang , nach maximal 30 Minuten hörst du auf und den restlichen Tag lässt du dich vor keiner Dartscheibe mehr blicken. Genieße deinen Erfolg , und das Gefühl einen flüssigen Pfeil werfen zu können.
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Solltest du auch bei dieser Übung verkrampft gewesen sein , gehe zurück und mache dir mehr Gedanken über Punkt 1und 2 !
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Die nächsten Tage sind der Stuhl und die daraufstehende Scheibe, das einzige in deinem Leben was irgendwie mit Dart zu tun haben sollte. Wie lange du auf diese Höhe werfen solltest , hängt davon ab ob du weiterhin zuckst oder ob du absolut flüssig wirfst. Nimm dir aber mindestens 3 Tage Zeit und werfe völlig relaxt auf deinen Stuhl. Pausen sind absolute Pflicht , auch Spaziergänge sind völlig in Ordnung. Eigentlich ist alles erlaubt was entspannt.
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Nun kannst du damit beginnen, deine Scheibe etwas höher zu hängen. Meistens reichen 2 Höhen ,bis du wieder an der richtigen angekommen bist. Werfe auch hier völlig entspannt deine Gummipfeile , ohne dich übermäßig auf deine Würfe zu konzentrieren. Auch das Treffen ist Nebensache ! Nimm dir Zeit , selbst einen Tag gar nicht zu darten geht völlig in Ordnung.
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Wenn auch das ohne Zucken über die Bühne gegangen ist , kann es zum spannendsten Teil gehen. Wir hängen das Board auf die richtige Höhe. Behalten aber weiterhin die Gummipfeile und werfen weiter total relaxt und ohne Druck irgendwas treffen zu müssen auf das Board. Der Kopf muss unbedingt frei bleiben ! Nimm dir auch hier Zeit und verfalle nicht in einen Zwang , 2 Tage solltest du dir hierfür schon nehmen.
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Ist auch Punkt 11 ohne Probleme abgelaufen, bist du bereit für die Öffentlichkeit. Das beste ist, du suchst dir jetzt Gegner die Dart nicht sehr ernst nehmen und nur aus Spaß am Zusammensein spielen. Bestelle dir ein Bierchen und schließe dich ihnen an , packe dir Geld ein , denn meistens zahlt der Verlierer die nächsten Runden. Und da du nicht gewinnen willst , wirst du das für diesen Abend sein.
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Jetzt verbringst du die nächsten Tage nicht zu intensiv mit Dart. Vermeide es dich nach diesem Erfolg , einen flüssigen Pfeil werfen zukönnen , unnötig unter Druck zusetzen. Nachdem du dich 2 – 3 Tage mal nicht mit Dart beschäftigt hast , gehst du wieder zu deinen neuen Freunden. Diesmal hast du aber deine alten Pfeile in der Tasche. Vermeide es zuviel Aufmerksamkeit auf deine Pfeile zu ziehen. Steigere langsam den Druck auf deine Gegner.
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Nun bist du soweit das du den Schritt in deinen alten Verein wagen kannst. Aber sei dir darüber im klaren , das du natürlich noch keine wichtigen Spiele bestreiten kannst. Nimm am Training teil und was das wichtigste ist , vergiss es dich unter Druck zusetzen. Der wichtigste Tipp überhaupt den ich euch mitgeben kann ist. Vergesst nie das ihr euch eine Dartkrankheit nur einbildet und der Pattex-Effekt von eurem Kopf herkommt. Macht euch nicht gleich verrückt, wenn es an einem Tag mal nicht so gut läuft.
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